Von den ersten Lötstellen zum nächsten Kunstprojekt: Mein Weg zum ZX81-Bild

Elektronik & ich – eine lange Geschichte.
Meine ersten Erfahrungen mit Elektronik liegen weit zurück – ich war etwa acht Jahre alt, als mich die Welt der Bauteile, Schaltungen und Lötspitzen in ihren Bann zog. In der Schule und zuhause begann ich, defekte Elektrogeräte auseinanderzunehmen, Bauteile auszulöten, zu sortieren und zu verstehen, wozu sie gut waren.

Damals – lange bevor es Internet, Foren oder PDFs gab – habe ich mir das Wissen auf die klassische Art angeeignet: in der Bibliothek. Stundenlang saß ich zwischen Elektronikbüchern, Schaltplänen und Grundlagenliteratur, habe Skizzen angefertigt und versucht, jedes Symbol auf den Seiten zu begreifen. Das war die Zeit, in der echte Neugier der einzige „Algorithmus“ war, der einem etwas beibrachte.


Mein erster Computer: Der ZX81 von Sinclair

Mit 15 Jahren erfüllte ich mir einen großen Traum – meinen ersten eigenen Computer, den legendären Sinclair ZX81. Natürlich nicht als Fertiggerät, sondern als Bausatz! Ich bestellte ihn, wartete ungeduldig auf das Paket, und als es endlich kam, war klar: Jetzt geht’s los.

Ich habe jede einzelne Lötstelle selbst gesetzt, jede Leitung kontrolliert, bis aus einer Tüte voller Bauteile plötzlich ein funktionierender Computer entstand. Das war ein magischer Moment – und rückblickend einer der wichtigsten in meiner kreativen Laufbahn.


Ein kurzer Blick in die Geschichte

Für alle, die den ZX81 nicht kennen, hier ein paar spannende Fakten über dieses kleine technische Wunder:

  • Erscheinungsjahr: 1981 (in Großbritannien)
  • Hersteller: Sinclair Research Ltd.
  • Preis: ca. £49,95 (215 DM) als Bausatz, £69,95 (300 DM) als Fertiggerät – sensationell günstig für die Zeit.
  • Prozessor: Zilog Z80-kompatibel, getaktet mit 3,25 MHz
  • Arbeitsspeicher: nur 1 KB RAM, erweiterbar mit 16 KB-Modulen
  • Speicherung: Programme wurden auf Kassettenrekorder-Tonbändern gespeichert – etwa 250–300 Bit pro Sekunde
  • Bildausgabe: Monochrom (Schwarz-Weiß) über den Fernsehanschluss, 32 × 24 Zeichen oder 64 × 48 Pixel
  • Betriebssystem: im ROM integriert – alles lief in Sinclair BASIC, direkt nach dem Einschalten

Der ZX81 war der Inbegriff von Minimalismus – und genau das machte ihn so faszinierend. Man musste selbst denken, selbst bauen, selbst programmieren.


Vom Computer zum Kunstwerk

Diese frühe Begeisterung für Technik und Elektronik begleitet mich bis heute – sie ist der Grund, warum ich in meinen heutigen Werken Kunst und Technik miteinander verbinde.
Und genau deshalb bekommt der ZX81 jetzt seinen großen Auftritt in meiner Kunst:

Mein nächstes Projekt wird ein ELOARTEX-Bild, das dem ZX81 gewidmet ist. Ich werde ein originales Gerät direkt ins Bild integrieren – als sichtbares, zentrales Element, das Vergangenheit, Technikgeschichte und moderne Kunst miteinander verbindet.

Die Platine des ZX81 wird dabei nicht einfach „eingebaut“, sondern Teil der Komposition – eingebettet in Struktur, Farbe und Licht. Sie steht symbolisch für den Ursprung meiner technischen Leidenschaft.


Warum dieses Projekt mir so viel bedeutet

Dieses neue Bild ist für mich mehr als nur ein weiteres Werk – es ist eine Rückkehr zu meinen Wurzeln.
Der ZX81 war der Anfang meiner technischen Reise, und jetzt wird er zum Herzstück einer künstlerischen Arbeit, die diese Geschichte weitererzählt.

Es fühlt sich an, als würde sich ein Kreis schließen:
Damals habe ich meinen ersten Computer gebaut, heute baue ich meine Kunst um ihn herum.


Fazit:
Das Projekt „ZX81“ ist meine persönliche Hommage an die Anfänge der Heimcomputer-Ära – und an meine eigene Neugier, die mich seit meiner Kindheit antreibt.
Ich freue mich riesig, dieses Stück Technikgeschichte in meiner Kunst wieder aufleben zu lassen – als Bild, als Licht, als Erinnerung und als neues Kapitel von ELOARTEX.

Motherboard vom Sinclair Zx81 incl. der originalen Z80A CPU von ZILOG – Copyright © | Sven Karau

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